Mit ausgestreckten, fettigen Händen schob ich mich durch die Tür zum Bad. Meine Frage blieb mir zunächst im Halse stecken. Lag doch der Klempnerbursche tatsächlich in meiner neuen Eckbadewanne und schraubte an den Armaturen. Als er mich bemerkte, schloss er genießerisch die Augen und faselte: „Wenn ich dran denke, wozu so eine riesige Wanne verführen könnte.“
Ich war seit dem Vortag an seine Zweideutigkeiten gewöhnt, hatte hin und wieder gekontert und ihn so sicher zu weiteren kleinen Frechheiten ermuntert. Deshalb rügte ich nur scherzhaft: „Ich bezahle Sie für Ihre Arbeit, nicht für schmutzige Gedanken!“
„Schmutzig? In so einem luxuriösen Bad“, musste er noch das letzte Wort haben.
Endlich konnte ich fragen, ob ich mir am Waschbecken bereits die Hände waschen durfte. Nach seinem Ja drehte ich vergebens am Hahn, wurde belehrt, dass der Haupthahn noch geschlossen war. Ohne Bedenken betätigte ich ihn, vergaß vor Lachen und Kreischen meine Hände. Die volle Dusche traf den Mann in meiner Wanne. Er hatte seine Gedanken wohl anderswo gehabt, als bei seinem Monen und Schrauben? Zuerst lähmte ihn vermutlich der Schreck, dann war schon alles zu spät. Er ließ die Arme entmutigt fallen und setzte sich ergeben dem Segen von oben aus.
Meine Hände waren noch immer fettig, als ihm eine reichte. Er fluchte wie ein Droschkenkutscher und rappelte sich auf. So stellte ich mir immer einen begossenen Pudel vor. Merkwürdig, auch seine Schnoddrigkeit war wie weggeblasen. Ich warf ihm ein Badetuch zu, drehte den Heizkörper auf volle Pulle und verschwand. Dass ich von der Diele und sogar aus dem Wohnzimmer einen Blick auf ihn hatte, nahm er in seiner verzweifelten Lage sicher gar nicht wahr. In der verspiegelten Wand des Bades konnte ich jede seiner frustrierten Bewegung verfolgen. Das schadenfrohe Lächeln stand mir noch immer im Gesicht, aber auch schon ein bisschen Röte von dem ziemlich nüchternen, unfreiwilligen Männerstrip. Gut sah das Mannsbild aus. Das stellte ich nicht erst fest, als ich seinen Johannes, nicht ganz munter, aber auch nicht ganz schlafend, schaukeln sah und auch das pralle Anhängsel inmitten der nassen Strähnen. Erst als ich rief, er solle nasse Sachen über die Heizung hängen, auch auf die, die ich in der Diele aufgedreht hatte, bekam er mit, dass ich ihn im Visier hatte. Mit einem Dreh suchte er sich zu verbergen. Er tat mir damit unbewusst noch den Gefallen, seinen knackigen Po begutachten zu können. Besonders reizvoll, der Kontrast der schwarzbehaarten Beine zur erregenden Helle des muskulären Hinterteils. Bei solchen Bildern fiel mir schon immer allerlei ein. Auch meine Gedanken landeten jetzt in dem Luxuspool meines Bades.
Wie ein Häufchen Unglück hockte der Klempner vor seinem Kaffee; das Badetuch um die Hüften, über die Schultern eine Strickjacke von mir.
Wenigstens die hatte er nicht geschlossen. Er ließ mir die Freude an seinem trainierten Muskelpaketen. Heimlich stellte ich mir schon die lüsternen Frage, wie bekommst du diesen Jungen noch einmal in die Wanne? Zur feierlichen Einweihung! Noch schalt ich mich dafür.
Der Mann jammerte nur um seine Zeit. Er überschlug, wie lange die Sachen trocknen würden.
Mit der Wärme des Kaffees zog auch seine Kühnheit wieder ein. Genau wollte er wissen, wer der Glückliche sei, der das Produkt seiner Handwerkskunst mitgenießen würde.
Ein wenig zu hastig antwortete ich: „Höchstens ein Kerl in meinen Träumen.“
Diesmal trieb mir seine Antwort die Röte ins Gesicht. Ich sprang auf, rief ihm zu: „Machen Sie es sich hier gemütlich, ich werde jetzt tatsächlich die Wanne einweihen.“
Durch den Spalt der Tür beklagte ich mich, dass das Wasser in der Wanne nicht hielt. Hatte ich es darauf angelegt, oder rechnete ich nicht mit soviel Kühnheit? Jedenfalls war er sofort zur Stelle. Schreck, Genugtuung und Neugier stellten sich gleichzeitig ein. Als Eva stand ich vor ihm und gewahrte eindeutiges Leben unter seinem Badetuch.
Ohne ein Wort drehte er an einem Knopf, den ich nicht kannte und verschloss den Abfluss. Gut, dass er nicht mit Schüchternheit und Zurückhaltung geschlagen war. „Soll ich vorsichtshalber bleiben?“ raunte er, als ich noch immer mit den Händen an meinen Brüsten vor ihm stand. Ohne Antwort setzte ich das erste Bein ins Wasser und streckte mich rasch unter Millionen duftender Bläschen. Ich hatte ihn nicht weggeschickt. Das nahm er als Antwort. So war sie auch gedacht!
Wozu noch Versteck spielen? Ich zupfte an seinem Frottee und lockte: „Komm!“
Der Knoten war gerissen, der heimliche Flirt zweier Tage zum Ziel gekommen. Wieder wurde er eine Idee zurückhaltender. Schämte er sich etwa, mir sein Gewehr so deutlich zu präsenen, als er mir gegenüber in die Wanne rutschte. Nur einen Moment wirkte die Irritation, dann erfuhr ich einen ungenierten, merklich geübten Eroberer. Ganz dicht zog er mich auf seinen Schenkeln heran. Zum ersten Kuss! Und zum ersten Stups seiner Ungeduld an mein Wasserschlösschen. Ich spürte, wie er mit eigener Hand das Korn immer wieder durchs Visier pendeln ließ und gurrte vor Vergnügen. Meine Provokation, ob er jede seiner Installationen so einweihte, stoppte er mit einem Kuss, der ein halber Geschlechtsakt war. Was er aus seinen Mundwinkeln dabei brummelte, klang so, als hätte er sich in mich verliebt.
Oh, war die neue Wanne toll. Ich konnte meine Beine an seinen Hüften vorbei weit ausstrecken, kuppelte mit leichtem Schaukel langsam, aber vollkommen ein. Wir genossen es beide, minutenlang ganz still ineinander zu sein und zufrieden zu schwelgen. Den Mangel an Bewegung glich mein geschickter Klempner aus, indem er nach meinem Klingelknopf tastete. Er jagte mich in hektische Zuckungen und ließ beinahe bei jeder kraftvoll seinen Mast beben. Er schien IHN dabei stets breiter und länger wachsen zu lassen.
Nach meinem ersten Jubel zwickte ihn die optische Begierde. Ich ließ mich auf die Beine helfen. Beide schauten wir dem feinen Rinnsal nach, dort wo sich all die ablaufenden Wassertropfen meines Körpers in einer Haarsträhne trafen. Lange ließ er alles ablaufen, bis sein heißer Atem an das Pförtchen stieß, das schon wieder vor Verlangen zitterte.
Am Ende machten wir uns für später viel Arbeit. Er ließ mich vor sich im Wasser knien. Sein Schoß klatschte so kräftig gegen meinen Po, dass die Wellen nur so über den Wannenrand platschten. Ich hatte keinen Nerv dafür, harrte gespannt auf den Moment, der mir sowieso erst mal das Denken blockierte.
Zwei Tage später kratzte es, wie auch an vielen folgenden Tagen, mit Fingernägeln an meiner Wohnungstür, begleitet vom verhaltenem Ruf: „Badewasser einlassen!“
Nicht jedesmal ließ ich mein Bad überschwemmen. Ich hatte schließlich noch andere Spielwiesen und er unwiderstehliche Einfälle. Sein bester war eines Tages ein Schächtelchen mit zwei schlichten goldenen Ringen.