Ramona und Micha allein im Nachtzug
Schon mehrmals sassen wir bei der Heimfahrt in einem Abteil; ich aus dem ersten Semester und Micha, bereits im fünften. Ich liebte seine Gesellschaft, verübelte nur seine Streberseele, seine Sachlichkeit, die ihm mitunter den Ruf eines Fachidioten einbrachte.
An jenem Tag war nichts wie sonst. Wir hatten den Nachmittagszug verpasst. Nun sassen wir im Nachtzug ganz allein im Abteil.
Wie schade, er griff zum Fachbuch. Langweiler, dachte ich, war jedoch gleichzeitig von einer kühnen Idee angestachelt. Nur ein paar Minuten blätterte ich in dem bunten Magazin mit reizenden Evas und Adams bei traumhaften Spielen. Dann legte ich es auf dem Fenstertisch ab und entschuldigte mich bei Micha für einen Moment.
Während meiner Abwesenheit hatte ihn die Neugier besiegt. Kühn fragte ich und etwas heiser: „Wollen wir es gemeinsam ansehen?“
Einzige Reaktion: er legte das Heft zurück. Konzentriert auf seinen fachlichen Stoff war er allerdings nicht mehr.
Ich erspähte unter dem Buchrand die verdächtige Beule in seinem Schoss und über den Buchrand seine Blicke, abwechselnd zu den bunten Bildern und zu mir.
Zwanzig Minuten bis zur nächsten Station, überschlug ich und wollte es wissen. Kess setzte ich ein Bein auf den Heizkörper unter dem Fenster und liess so den Mini verrutschen, dass er den dunklen Wuscheln sehen musste. Der Slip war auf der Toilette in mein Täschchen gewandert.
Wieder griff ich zur Zeitung, hielt sie so vor Augen, dass er die Rückseite im Blick haben musste, auf der ein süsses Kätzchen einen strammen Burschen im wahrsten Sinne des Wortes vernaschte. Mein Schoss wurde natürlich beim Lesen immer unruhiger, der Mini verschob sich noch eine Idee.
Ich jubelte. Bei einem Seitenblick sah ich, wie er verlegen eine Hand auf die Beule drückte.
Oh, ist der hartgesotten, dachte ich, hatte keine Ahnung, dass er sexuell die Hemmung in Person war.
Die Minuten verrannen. So sollte es meiner Hoffnung nicht ergehen. Ich entschloss mich zuzulegen. Mein blosser Zeh schob sich entschlossen nach gegenüber, bis weit zwischen die Schenkel. Wie er danach griff, ermutigte er mich zu einem Sprung auf den Sitz neben ihn. Mit verlegenem Geplapper erbot ich mich zur Beteiligung an der Niederhaltung des mächtigen Aufstandes. Sofort war meine Hand allein und tastete das deutliche Pochen.
Gross und unsicher sah er mich an. Ich konnte keine Abwehr erkennen. Getrieben von der Zeit musste ich es wagen. Der Reissverschluss sprang auf und das heisse Begehren in meine Hand. Noch immer hielt ich dabei seinem Blick stand.
Mir lief ein Schauer über den Rücken und ihm meine Hand so weit in den Grund, dass mich der violette Kopf appetitlich anblinzelte.
Michas entschlossener Griff zu meinem entblössten Juwel liess mich schon nach Sekunden abfahren. Er starrte überrascht. In meiner Hand pulste es noch kräftiger. Ich geriet aus dem Häuschen, stillte nun meinen Appetit, nein meinen Heisshunger. Hatte er Angst, dass ich in meiner Rage zubeissen könnte? Nein, er bremste mich, weil auch der Zug bei der Einfahrt in die Station bremste.
Oh, wie mir war bei diesem abrupten Abbruch. Nie wieder in einem Zug dachte ich und half bei der notdürftigen Verpackung des kleinen Mannes. Mir dröhnten bei den Berührungen die Ohren.
Einen älteren Herren mit einer qualmenden Zigarre vertrieb ich aus unserem Abteil mit der lakonischen Bemerkung: Nichtraucher!
Wir blieben allein, nicht unser Verlangen.
Gar nicht mehr Fachidiot, stellte mich Micha vor sich, dirigierte mich in eine tiefe Beuge. Der gegenüberliegende Sitz gab meinen Händen Halt. Ich spürte den Heisssporn an meinem Po. Oh ja, dahinein würde ich ihn mir auch von Herzen wünschen, aber nicht beim ersten Mal. Ich griff durch die Schenkel und zog ihn mir eigenhändig ein.
Im Fahrplan habe ich dann nachgeschlagen, genau zweiundvierzig Kilometer währte die herrliche Sinfonie mit drei kräftigen Paukenschlägen und spritzigem Finale.